Frühjahrstagung der OBKD

von Nikolaj Thon

München – Vom 6.- 8. März 2015 fand in München die diesjährige Frühjahrstagung der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland (OBKD) unter Leitung ihres Vorsitzenden, Metropolit Augoustinos (Labardakis) von Deutschland (Ökumenisches Patriarchat) statt. Mitglieder der im Februar 2010 gegründeten OBKD sind die 16 Diözesan- und Weihbischöfe aller orthodoxen Diözesen Deutschlands. Die OBKD ist somit das höchste Zentralorgan der Orthodoxen Kirche in Deutschland.
Zu Beginn der Zusammenkunft am Freitag stand ein Treffen mit dem orthodoxen Klerus aller Gemeinden von München und Umgebung in der serbischen Gemeinde „Hl. König Jovan Vladimir“ in Neuperlach und anschließendem gemeinsamen Vespergottesdienst an. Die Begegnung der Bischöfe mit den rund 25 orthodoxen Geistlichen der bayerischen Landeshauptstadt diente dem Austausch über pastorale Fragen, vor allem zur gesamtorthodoxen Zusammenarbeit vor Ort und zum schulischen Religionsunterricht. Hierzu hatte kurz zuvor ein eigenes Treffen auch mit Vertretern staatlicher Stellen, vor allem des Bayerischen Kultusministeriums, und Verantwortlichen des katholischen, evangelischen und jüdischen Religionsunterrichtes in München stattgefunden.
Am Abend folgten die Mitglieder der OBKD in ökumenischer Verbundenheit einer Einladung des Vorsitzenden der römisch-katholischen Deutschen Bischofskonferenz, des Erzbischofs von München und Freising Reinhard Kardinal Marx, zu einem Besuch und gemeinsamen Abendessen in dessen Amtssitz, dem Palais Holnstein. In angeregtem freundschaftlichen Dialog wurden Fragen der innerchristlichen Zusammenarbeit sowohl auf weltkirchlicher wie deutscher Ebene angesprochen. Eine enge Zusammenarbeit und ein Informationsaustausch findet seit einiger Zeit zwischen OBKD und DBK durch regelmäßige Kontaktgespräche der beiden Vorsitzenden und anderer Mitarbeiter beider Gremien.
Zu den eigentlichen Arbeitssitzungen trat die Bischofskonferenz am Samstag im russischen Frauenkloster „Hl. Elisabeth“ in Buchendorf zusammen. Hier standen insbesondere Fragen des schulischen orthodoxen Religionsunterrichtes in Bayern und in anderen Bundesländern und der Ausbildung des theologischen Nachwuchses im Vordergrund. Dazu berichteten die Professoren der Ausbildungseinrichtung für Orthodoxe Theologie der Universität München, dem einzigen derartigen wissenschaftlichen Institut an einer deutschen Universität, das einen Diplom-Studiengang der orthodoxen Theologie anbietet und sich ausschließlich der orthodoxen Theologie widmet. Auch wurde über das Vorhaben der möglichen Einrichtung eines kircheneigenen Zertifikatskurses zur künftigen Ausbildung orthodoxer Religionslehrer sowie über ökumenische Aufgaben der OBKD sowie etliche aktuelle Fragestellungen beraten.
Ihren Abschluss fand die Sitzung der OBKD am Sonntag mit der gemeinsam gefeierten Göttlichen Liturgie in der griechischen Allerheiligenkirche Münchens. Unter Vorsitz des OBKD-Vorsitzenden Metropolit Augoustinos konzelebrierten fünf Bischöfe sowie Geistliche der in Deutschland vertretenen Bistümer in griechischer, arabischer, slawischer, rumänischer und deutscher Sprache. Auch die musikalische Gestaltung war vielstimmig: Ein griechischer, ein bulgarischer und zwei russische Chöre, darunter der Nonnenchor des Frauenklosters, aus vier Münchener orthodoxen Gemeinden sangen. Während des Gottesdienstes wurde der diesjährige „Fastenbrief der orthodoxen Bischöfe Deutschlands“ vorgestellt und verlesen.

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