Zwei Bischöfe in Syrien entführt
2. Die Christen im Osten bedauern die Gewalt, die in ihren Ländern herrscht, Kinder des einen Landes dividiert, das Leben der Menschen in diverse Gefahren führt; die Entführung ist der schlimmste Aspekt solcher Gefahren, weil sie Anarchie und Beraubung des Lebens unbewaffneter Individuen in sich trägt. Wir appellieren an die Entführer, das Leben beider entführten Amtsbrüder zu respektieren, und laden alle ein, solche Entführungsaktionen, die die Bürger des einen Landes aufgrund ihrer konfessionellen oder religiösen Zugehörigkeit teilen, einzustellen.
3. Wir verstehen die Spannung eines solchen Ereignisses, die die Seelen der Christen erschwert. Wir geboten ihnen Geduld, an den Anforderungen des Glaubens festzuhalten, sich auf Gott zu verlassen, dessen Stärke auch in unseren Schwachen mächtig ist. Wir sind der Meinung, dass die Verteidigung unseres Landes in erster Linie durch unser Verbleiben in ihm erfolgt und durch das Hinarbeiten, es als ein Land der Liebe und des Zusammenlebens zu gestalten. Wir nehmen auch wahr, dass die Bürger aller Religionen dasselbe Schicksal durch ähnliche Gewaltaktionen erleiden. Wir beten für sie, dass Gott sie in ihren Nöten stärke. Wir unterstützen sie, rufen gemeinsam und lehnen mit lauter Stimme alle Gewalttaten, die die Länder zerreißen und die Herzen bluten lassen, ab.
4. Anlässlich dieses leidvollen Ereignisses laden wir die ganze Welt ein, sich um die Beendung der Tragödie in geliebtem Syrien zu bemühen, damit es wieder ein Garten der Liebe, Sicherheit und des Zusammenlebens wird. Die politischen Interessen dürfen nicht auf Kosten der Menschen dieser Region verwirklicht werden.
5. Wir laden die christlichen Kirchen in der Welt ein, eine starke Haltung gegenüber dem Geschehenen einzunehmen und ihren Glauben durch die Liebe in der Welt zu bezeugen, indem sie Schritte unternehmen, die ihre Ablehnung aller Gewalttaten, mit denen die Menschen im Osten konfrontiert sind, zum Ausdruck bringen.
6. Wir nutzen die Gelegenheit, an unsere Partner in der Bürgerschaft, nämlich Muslime aller Konfessionen, zu appellieren, dass wir daraufhin zusammenarbeiten, den „Handel“ mit dem Menschen als Ware abzulehnen, denn Menschen werden entweder als Schutzschild benutzt oder als politische oder finanzielle Austauschware gehandelt.
7. Wir wenden uns letztlich an die Entführer mit der Botschaft, dass die beiden Entführten Boten der Liebe in der Welt sind. Ihre religiösen, sozialen und nationalen Tätigkeiten bezeugen dies. Wir appellieren an die Entführer, besonnen zu handeln und nicht auf ihrer Entschlossenheit im Umgang mit diesem leidvollen Ereignis zu beharren, denn dies dient schlussendlich den Feinden des Heimatlandes.
Zum Schluss erheben wir unsere Gebete zu Gott in diesen gesegneten Zeiten, dass diese Tragödie ihr Ende bald finde, die Geborgenheit zu den Seelen der Menschen einkehre sowie Wohlstand und Frieden in unseren Ländern wieder herrschen würden.
Patriarch Mar Ignatius Zakka Iwas I. Patriarch Johannes X.
Link zur Erklärung in Arabisch:
www.balamandmonastery.org.lb/index.php/news/344-bayan-apr-23