Rede seiner Eminenz Isaak (Barakat) am Tag seiner Inthronisation 24.11.2013 in Köln
Rede seiner Eminenz Isaak (Barakat) -Metropolit der Orthodoxen Kirche von Antiochien in Deutschland und Mitteleuropa- am Tag seiner Inthronisation 24.11.2013 in Köln
Eure Seligkeit, Ehrwürdigster Vater, Patriarch Johannes der zehnte, Engel der Kirche von Antiochien,
Eure Eminenzen die Bischöfe, die mit uns an dieser Feierlichkeit teilnehmen,
Ehrwürdige Vertreter der Christlichen Geschwister-Kirchen,
Sehr geehrte Damen und Herren, Vertreter der Stadt und des Staates,
Unsere lieben Kinder des Erzbistums von Deutschland und Mitteleuropa, Brüder und Schwestern,
Aus Damaskus und aus der Straße, in der der Hl. Paul getauft wurde, komme ich heute zu euch, um in eurer Mitte als Hirte von euch und von euren Kindern zu stehen.
Als erstes, danke ich unserem Gott für seine große Gnade, die er uns zur richtigen Zeit gibt. Ich danke seiner Seligkeit und den Vätern der Hl. Synode unserer Kirche für das Vertrauen, das sie in mir hatten, die Flagge unserer Kirche von Antiochien in diesen Ländern hochzutragen. Gott schenkte diesen Ländern viel Segen und gab ihnen Menschen, die durch ihre Liebe zu Gott, zu der Kirche und zu unserer christlichen und orientalischen Tradition ausgezeichnet sind. Diese Kinder bemühten und bemühen sich ständig um den Bau ihrer Kirchen und deren Schmückung in schönster Gestalt. Sie denken an die Kirche bevor sie an ihr eigenes Haus und an die eigene Familie denken, denn sie sind ganz sicher, dass das Haus dort startet, in der Kirche, in der Versammlung um den Tisch des Herrn, im Wort Gottes, das wir aus dem gemeinsam Kelch nehmen, und in dem Erbe, das wir zu unseren Kindern weiter geben, wie wir es empfangen haben.
Ich danke Gotte dafür, dass ich zu dieser Zeit in diese Erzdiözese komme und damit folge ich dem verstorbenen Metropoliten Gabriel und Seiner Seligkeit Johannes -Gott gebe ihm langes Leben- nach. Beide waren die Gründer des Erzbistums, und beide haben es gewollt, dass die Kirche Christi in ihrem schönsten Gewand ständig geschmückt bleibt.
Ich erinnere mich ganz genau, als ich zum ersten Mal als Kleriker im Jahr 1998 nach Deutschland kam, wo ich an den Schulen gelernt und in den Kirchen gedient habe. Dies wäre damals unmöglich gewesen ohne die Evangelische Kirche, die mir für diesen Zweck ein Stipendium gab, mein herzlicher Dank gilt der Evangelischen und der Katholischen Kirche für die Unterstützung unserer Studenten. Ich war positiv überrascht, als ich die Liebe der Menschen zu ihrer Kirche fühlte. Ich erfuhr wie anstrengend der Dienst der Priester war, gerade auch deshalb, weil die Distanzen zwischen den Gemeinden und den Wohnorten der Priester so groß waren.
Ich habe keinen von ihnen jammern oder klagen gehört. Ich habe mich geschämt, denn viele von uns in unseren Heimatländern klagen aus den einfachsten Gründen, wenn sie dienen. Als ich erzählte, wie weit die Strecken, die die Priester und die Gläubigen fahren, um in die Kirche zu kommen und an der Liturgie teilzunehmen, haben meine Zuhörer dies bewundert. Seid sicher und vertraut meine Lieben, Gott sieht eure Taten und wird euch und euren Kindern mit jeder Güte dafür belohnen.
Vor uns wird in diesem Land große Arbeit und großes Zeugnis verlangt, denn wir sind berufen, den Namen und die Tradition der Kirche von Antiochien zu erhöhen. Diese Kirche wurde in der Zeit durch Ihre Offenheit gegenüber anderen bekannt. Deshalb sind wir alle geladen, Apostel unserer Kirche zu sein, in der Gesellschaft, auf der Arbeit, den Schulen und Hochschulen und vor allem untereinander in den Gemeinden, diese Jungpflanzen der Liebe und Hingabe für jeden, der Frieden braucht und verlangt. Jeder von uns ist verantwortlich, es gibt keine große oder kleine Gemeinde, wir alle sind Antiochien, wir reichen einander die Hand, damit wir Zeugen des Worts der Wahrheit werden, in der Welt, in der wir leben.
Ich möchte nicht lang reden. Ich werde die Themen, die jede einzelne Gemeinde interessieren, während meiner Besuche zu den Gemeinden ansprechen. Euch verspreche ich aber, dass Ihr alle zur fruchtbaren Arbeit in euren Gemeinden eingeladen seid, denn wir sind alle der Leib Christi.
Liebe und Hirtenamt sind untrennbar. Wahres Hirtenamt ist eine direkte Übersetzung der Liebe, die uns der Herr Jesus Christus gab, als er zu Petrus sagte, Petrus liebst du mich, so hüte meine Schafe. Hier, wo ich vor meinem Herrn und Patriarchen und den Herren Bischöfen stehe, verpflichte ich mich, dass mein erstes Ziel in diesem mir anvertrauten Dienst in dieser Diözese ist, guter Hirte der Herde Christi zu sein. Dies geschieht durch gute Christliche Erziehung und die Entwicklung des religiösen Bewusstseins. Wir streben den Tag an, an dem die Kinder dieses Bistums Priester werden und der Import von Priestern nicht mehr notwendig ist. Wir werden den Geist des Christlichen Bewusstseins sowohl durch eine gute religiöse zu diesen Ländern passende Lehre als auch durch eine feste Bindung zu den Heimatsländern stärken. Große Rolle wird die Stärkung dieses Geistes in unserer Jugend spielen. Bibelstunden, Chorbildung und Soziale Aktivitäten werden die Eckpfeiler sein, die die Jugend mit der Kirche verbinden werden.
Arbeit mit den Frauen bekommt eine entscheidende Rolle. Die Frau ist das Zentrum in der Familie. Die Frauengruppen werden unseren Müttern zu Hause helfen, die Kinder gut zu erziehen und in den Schoß der Kirche zu bringen, sodass sie aktive Arbeiter im Feld des Herrn werden. Wenn wir über die Frau reden, trennen wir nicht zwischen der Frau und der Familie. Die Familie ist die kleine Kirche, in der jeder von uns aufwächst. Wir werden uns, um die sozialen, geistlichen und kirchlichen Angelegenheiten der Familien kümmern, im Besonderen um die Jungen Familien.
In unserem Erzbistum befinden wir uns in Ländern, die Demokratie und Freiheit respektieren. Daher ist es unsere Pflicht, die Bedürfnisse unserer Gemeinden zu kennen, damit wir uns mit Unterstützung der Geschwisterkirchen um sie kümmern und ihnen helfen können. Wir müssen ein gutes Vorbild für jeden Menschen werden, der auf diesem Teil der Erde lebt. Hier ist die Wichtigkeit der ökumenischen Arbeit zwischen den Kirchen zu betonen, dadurch kann das Bild Christi hier in Deutschland und Mitteleuropa verkörpert werden.
Wir dürfen nie vergessen, dass wir einer großen Kirche angehören, in der erstmalig die Gläubigen Christen genannt wurden. Ihr wisset dies sehr gut, da Ihr direkt aus dem Gebiet von Antiochien (Antakya) herkommt. Unsere Kirche hat ihre eigene und besondere Tradition, die durch ihre guten, offenen und brüderlichen Beziehungen historisch ausgezeichnet ist. Wir sollen unsere Kinder daran erinnern, dass das Theologie-Institut des Hl. Johannes von Damaskus der Garten ist, der unsere Kirchen ernährt und sie mit Hirten der Zukunft versorgt.
Letztens danke ich Ihnen und euch allen, dass Sie heute gekommen sind, danke meinen Brüdern, die mit mir aus der Heimat angereist sind, danke den Brüdern aus den Christlichen Geschwister-Kirchen, den lieben Vertretern der Gesellschaft und des Staates. Ich wiederhole meinen Dank an seine Seligkeit den Herrn Patriarchen, der uns mit seiner und mit der Anwesenheit der Väter der Hl. Synode gesegnet und geehrt hat.
Diese Erzdiözese mein Herr, ist eine Pflanze eurer rechten Hand, ich bitte eure Seligkeit, sie in euren Gebeten und Liebe zu beschirmen und für mich persönlich zu beten, damit der Herr unser Gott mir die Kraft gibt, mit Liebe und mit Ehrfurcht zu dienen.