Stellungnahme Seiner Eminenz Isaak, zu den Geschehnissen zwischen der Kirche von Konstantinopel und Russland

Stellungnahme Seiner Eminenz Isaak, Metropolit der Antiochenisch-Orthodoxen Erzdiözese von Deutschland und Mitteleuropa, zu den Geschehnissen zwischen der Kirche von Konstantinopel und Russland.

veröffentlicht am 05.02.2022

Die Krise zwischen Konstantinopel und Russland Jeden Tag lesen wir über die Krise zwischen Konstantinopel und Russland, die mittlerweile komplett eskaliert ist und droht, die gesamte Orthodoxie zu spalten und zu zerstören. Es ist nicht abstreitbar, dass beide Seiten in dem, was sie behaupten, versuchen, Recht und Legitimität zu beweisen. Dennoch danken wir Gott für die Anwesenheit einiger besorgter Menschen innerhalb der orthodoxen Kirche, die sich auf die Krise zwischen den beiden geschwisterlichen Kirchen konzentrieren und alles tun, um die Krise zwischen den beiden Kirchen beizulegen. Sie fordern, dass beide Seiten wieder an einem Tisch sitzen und ihre Differenzen gemeinsam und in der Anwesenheit ihrer Brüder lösen, die die gleiche Verantwortung tragen und den gleichen Schmerz erleiden für das, was in der orthodoxen Gemeinschaft passiert. Beide Parteien sind dazu aufgefordert in den brüderlichen Dialog zu gehen, wie es sich unter Geschwisterkirchen gebührt. Als Bischof, der in West- und Mitteleuropa lebt, in der die orthodoxen Christen als Minderheit gelten, wollte ich meine Meinung zu dieser eskalierten Krise, die unsere Existenz und Kontinuität beeinträchtigt, äußern. Die meisten, die darüber schreiben, gehören entweder zu der russischen oder zu der griechischen Seite. Es bleibt niemandem verborgen, dass die Wurzeln des Problems sehr alt sind. Das historisch bedingte und bleibende Gefühl unter den Brüdern von Konstantinopel ist, dass die russischen Brüder sie ihrer historischen Rechte berauben wollen. So die Behauptung. Auf der anderen Seite fühlen die russischen Brüder Konstantinopels Wunsch, sich an ihnen zu rächen und sie zu zerbrechen. Sie gehen davon aus, dass dieser Wunsch wachsen wird, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet. Vor allem, wenn man die Geschichte und die daraus resultierenden Gesetze betrachtet, die Konstantinopel die Legitimität verlieh, die Rechte und Privilegien, die es heute hat, für sich zu beanspruchen. Ich kehre zu unserer gegenwärtigen schmerzhaften Realität zurück, die uns daran hindert, in einem Land, in dem wir alle Fremde sind, an einem Tisch zu sitzen. Welches Zeugnis geben wir als Orthodoxe den Bewohnern dieses Landes, wenn wir gespalten und nicht in der Lage sind, einander zu begegnen und eine gemeinsame Zukunft voller christlicher Werte für alle aufzubauen?

Wo gelangen wir hin, wenn wir neue Umstände vermeiden, die unweigerlich in dieser Welt erscheinen und den demografischen Wandel herbeiführen? Meiner bescheidenen Meinung nach gehen die Wurzeln der aktuellen Krise auf eine Zeit jenseits der Versammlung von Kreta zurück. Es begann, als das Problem, unter dem wir in unserer antiochenischen Kirche litten, das von unseren Brüdern in der Jerusalemer Kirche verursacht wurde – nämlich die Angelegenheit der Kirchengemeinde in Katar – nicht ernsthaft und kollegial angegangen wurde, da Seine Heiligkeit, der Ökumenische Patriarch, sich weigerte, es beim Treffen der Kirchenoberhäupter, das 2014 stattfand, in die Tagesordnung mit einzubeziehen. Die anderen Kirchen schauten nur zu, trotz aller Aufrufe, die wir während der Vorbereitungsarbeiten für die Heilige Synode gemacht hatten. Jeder erinnert sich an die Ergebnisse, die daraus resultierten und die bis heute gültig sind, nämlich die Trennung der Gemeinschaft zwischen der Antiochenischen Kirche und der Kirche von Jerusalem. Dieses Thema blieb wohlgemerkt mehr als einmal unbeachtet, erst recht von der Ukraine und von Alexandria. Ich erinnere mich an das letzte Vorbereitungstreffen vor der Versammlung von Kreta in Chambésy, im Jahr 2016, bei dem ich unsere Antiochenische Kirche und die Zugeständnisse vertrat, die von uns in gutem Glauben gemacht wurden, damit die Einheit zur Orthodoxie zurückkehrt. Die Reaktion von Jerusalem und der anderen brüderlichen Kirchenoberhäupter war nicht wie erhofft. Man begegnete uns ohne jeden Ernst, indiskret und gleichgültig. Dies hat uns damals veranlasst, die Satzung der Versammlung von Kreta nicht mitzuunterzeichnen. Später veranlasste uns dies auch dazu, an der besagten Versammlung nicht teilzunehmen. Uns wird bis heute vorgeworfen, dass wir aufgrund des Drucks, den die russische Kirche auf uns ausgeübt hätte, nicht an dem Treffen mit Kreta teilgenommen haben. Das entbehrt jeglicher Grundlage und stellt eine Verleumdung dar. Unsere antiochenische Synode hatte durch die Worte unseres Vaters, Seiner Seligkeit, des Patriarchen, beschlossen, nicht daran teilzunehmen, weil sie sonst unvollständig wäre, da wir aufgrund unserer Meinungsverschiedenheiten mit unseren Brüdern in Jerusalem nicht an der Liturgie teilnehmen könnten. Wir haben deshalb nicht teilgenommen, um die Orthodoxie nicht noch mehr zu spalten. Heute, nach etwa neun Jahren, wird dieses Problem unter anderen Namen neu aufgerollt, und wir alle lesen, was heute zwischen der Kirche von Alexandria und der Kirche von Russland passiert. Gleichzeitig wird über eine Möglichkeit der Missionsarbeit der russischen Kirche in Afrika berichtet, doch wer genau hat die Befugnis darüber zu entscheiden?

Es scheint, als würden diejenigen, die aus den sogenannten Freikirchen nach Afrika gehen, den Patriarchen von Alexandria und ganz Afrika oder andere befugte Geistliche um Erlaubnis bitten, dort ihre Missionsarbeit betreiben zu dürfen. Der ordnungsgemäße Ablauf ist fraglich. Abschließend lässt sich sagen, dass wir sicherlich zum runden Tisch zurückkehren sollten und unsere Probleme in einer brüderlichen Atmosphäre, in der wir ein Beispiel für den konziliaren Geist geben, den wir jedes Mal singen, diskutieren und lösen. Andernfalls sind wir nicht besser als die Kinder dieser Welt, die sich auf unfaire Art und Weise oder durch materiellen Einsatz ihre Rechte erkaufen.

Metropolit Isaak Barakat Erzbischof der Antiochenisch-orthodoxen Metropolie von Deutschland und Mitteleuropa

ما بين القسطنطينيّة وروسيا:

نقرأ يومًا بعد يوم ما يصلنا من أخبار حول الخلاف القسطنطيني والروسي الذي تحوّل إلى مواجهة مفتوحة ويتبارى كِلا الطرفين بإثبات حقه وشرعيته في ما يدّعي.

وفي الوقت ذاته نشكر الله على وجود عقلاء ما زالت تحظى بهم الكنيسة الأرثوذكسيّة، اللذين يوصّفون المرض الذي حلّ بنا ويطالبون الطرفين على حدّ سواء بأن يعودوا إلى الجلوس حول طاولة واحدة ويعالجوا خلافاتهم سويّة وبوجود إخوة لهم، لديهم ذات المسؤوليّة ويتألمون ذات الألم لما يحدث في الجسم الأرثوذكسي.

وكرئيس كهنة يعيش في وحدة أرثوذكسيّة مصغّرة لما يُسمى بالعالم الأرثوذكسي، أي في أوروبا، أردتُ أن أعبّر عن رأيي في هذه الأزمة التي تزداد يومًا بعد يوم وتؤثّر على وجودنا واستمراريتنا. فللأسف معظم  الذين يكتبون يعيشون في عالم أحادي، إما الغالبية روسيّة أو الغالبية يونانيّة فيه..

لا يخفَ على أحد أنّ جذور المشكلة قديمة جدًا. فالشعور القديم والدائم عند الأخوة أتباع القسطنطينيّة هو بأن الأخوة الروس يريدون سلبهم حقوقهم التاريخية كما يدّعون.. أما من ناحية الطرف الآخر فهم يشعرون برغبة لدى القسطنطينية بالانتقام منهم وتفتيتهم، وبأنها تقوم عندما تسمح لها الفرصة بذلك، حتى ولو كان ذلك من خلال قراءة التاريخ وما نتج عنه من قوانين تدّعي القسطنطينية بأنها من حقوقها، والامتيازات التي اكتسبتها منه وأعطاها الشرعيّة التي تدّعيها اليوم.

أعود إلى واقعنا المؤلم الحالي الذي يمنعنا من الجلوس حول طاولة واحدة في بلد كلنا فيها نحن غرباء، وُجدنا فيها لخدمة إخوة لنا وُجد غالبيتهم فيها بسبب صعوبات الحياة. وأي شهادة نقدمها نحن كأرثوذكس لسكان هذه البلاد عندما نكون مشرذمين غير قادرين أن نلتقي ببعضنا البعض ونؤسس مستقبلاً مشتركاً للجميع، هذا إذا تلافينا العناصر الجديدة التي تظهر في هذا العالم والتي ستغيّر حتمًا الخارطة الديموغرافيّة فيه.

برأيي المتواضع إنّ جذور الأزمة الحالية تعود إلى زمن أبعد من مجمع كريت. فقد بدأت عندما لم تتم معالجة المشكلة التي عانينا منها في كنيستنا الأنطاكية مما تسبب به أخوة لنا في الكنيسة الأورشليمية – موضوع كنيسة قطر- بالشكل الجدّي والمجمعيّ. حيث رفض قداسة البطريرك المسكوني إدراجها على جدول أعمال لقاء رؤساء الكنائس الذي انعقد في العام 2014، ووقفت الكنائس المحليّة الأخرى موقف المتفرج، بالرغم من كلّ النداءات التي أطلقناها خلال العمل التحضيري للمجمع الكبير… والجميع يتذكر ما توصلنا إليه من نتائج سارية حتى اليوم، وهو قطع الشركة بين الكنيستين الأنطاكيّة والأوروشليميّة.

ومرَّ هذا الموضوع مرور الكرام في أكثر من مناسبة كان من الواجب الوقوف عنده حينها وإيجاد الحلّ المناسب، الذي لو كان قد اتُخذ لما كنّا قد وصلنا اليوم لما وصلنا إليه، إن بالنسبة لأوكرانيا أو بالنسبة للإسكندرية.

أذكر في الاجتماع التحضيري الأخير لما قبل مجمع كريت، في الشامبيزي في العام 2016، والذي كنت أمثّل فيه كنيستنا الأنطاكيّة، التنازلات التي قُدّمت من طرفنا عن حسن نيّة ولكي تعود اللحمة إلى الجسم الأرثوذكسي، وكيف قوبلت للأسف من الطرف الأخر الأورشليمي وحتى من بقية الأخوة رؤساء الكنائس بعدم جدّية واستنسابيّة ولامبالاة.

هذا ما دفعنا حينها لعدم التوقيع على النظام الداخلي لمجمع كريت، وتسبب ذلك في ما بعد بعدم مشاركتنا بالمجمع المذكور، وما زلنا حتى اليوم نُتهم بأننا لم نشترك بلقاء كريت بسبب ضغط من الكنيسة الروسيّة علينا، وهو أمر غير صحيح، ومجرد افتراء لا أساس له إلا في عقول مروّجيه. فقد كان مجمعنا الأنطاكي بلسان أبينا غبطة البطريرك قد قرر عدم مشاركتنا لأنها ستكون منقوصة حيث لن نشترك في الليتورجية بسبب خلافنا مع أخوتنا في أورشليم.

واليوم وبعد حوالي أكثر من تسع سنوات تتجدّد هذه المشكلة بأسماء مختلفة ونقرأ جميعنا ما يحصل اليوم بين كنيسة الإسكندريّة وكنيسة روسيا وإمكانية التبشير في افريقيا ولمن تعود الصلاحيات في ذلك..!؟ وكأنّ من يذهب إلى افريقيا مِن ما يسمى الكنائس الحرّة يسأل الإذن من بطريرك الاسكندريّة وكلّ افريقيا، أو غيره من المسؤولين الكنسيين هناك.

من المؤكد بأننا يجب أن نعود إلى الطاولة المستديرة ونناقش مشاكلنا بجوّ أخويّ نعطي فيه المثال عن الروح المجمعيّة التي نتغنّى بها في كلّ مرة يناسبنا ذلك، أو سنصبح مثل أبناء هذا العالم نستمع فقط للأقوى ولمن لديه اتصالات بأولاد هذا الدهر أو الأغنياء الذين يشترون حقوقهم بأموالهم.

المطران اسحق

Between Constantinople and Russia

 

We read from day to day news about the Constantinople – Russia dispute, which turned into an open confrontation, where both sides scramble to prove their right and legitimacy in what they claim.

At the same time, we thank God that the Orthodox Church is still privileged with the presence of sane people who depict the disease that befell us and demand both sides to return to the round table to address their dissensions together in the presence of their brothers, who have the same responsibility and suffer the same pain for what is happening in Orthodoxy.

As a hierarch who lives in a concise Orthodox unit of the so-called Orthodox World, that is in Europe, I would like to express my opinion on this crisis which is mounting day after day and affecting our existence and continuance. Unfortunately, most of those who write on this issue live in a monolithic world, where the majority is either Russian or Greek…

It is no secret to anyone that the roots of the problem are very old. The Constantinople brothers have an old and permanent feeling, which they claim it, that the Russian brothers want to misappropriate their historical rights. The Russians feel that of Constantinople has a desire to take revenge and crumble them, whenever the opportunity allows to do so, even if it were through reading history and its outcomes, in terms of laws that Constantinople claims to be its rights, with the privileges it earned and led to the legitimacy it pleads today.

I return to our current painful actuality that prevents us from sitting around one table in a country in which we are all strangers, and where we were found to serve our brothers whose majority happened to be there because of life’s difficulties. What witness do we offer, as Orthodox, to the inhabitants of this country when we are divided and unable to meet and establish a common future for all, even if we avoid the new elements that appear in this world and that will inevitably change its demographic map.

In my humble opinion, the roots of the current crisis go back to a time far before the Council of Crete. It started when the case of Church of Qatar, stirred by our brothers in  Jerusalem Church, a matter that caused us to suffer in our Antiochian Church, was not addressed in a serious and collegial manner. It is when His Holiness the Ecumenical Patriarch refused to include it on the agenda of the meeting of the Heads of Churches that took place in 2014, and the other local Churches stood by watching, despite all the calls we made during the preparatory work for the Great Synod… Everybody remembers the resulting state which is still effective today: the break of Eucharistic communion between the churches of Antioch and Jerusalem.

This issue went unnoticed, while in more than one occasion, it was of great importance to stop by and find an appropriate solution, which if reached by then, we would not have reached where we are today, whether in Ukraine or Alexandria…

I was representing our Antiochian Church in the last preparatory meeting before the Council of Crete, in Chambezi in 2016. I remember the concessions we presented in good faith to recover the ties in the Orthodox body, and how, unfortunately, they were met by the Jerusalem side, and even by the rest of the brothers the heads of Churches, with lack of earnestness, relativization and indifference.

This is what prompted us not to sign the bylaws of the Council of Crete, and later to boycott the said council. To this day, we are still accused that we boycotted the meeting in Crete under pressure from the Russian Church, which is not true, but mere slander that has no basis except in the minds of its promoters. Our Antiochian Synod, as expressed by our Father, His Beatitude the Patriarch, had decided not to attend, as our participation would be incomplete since we would not participate in the liturgy because of our conflict with our Jerusalem brothers.

Today, after more than nine years, this problem is recurring under different names, and we all read what is happening today between the Church of Alexandria and the Church of Russia, the potentiality of evangelization in Africa, and who has the authority to do so. I wonder if those who go to Africa from the so-called Free Churches are asking permission from the Patriarch of Alexandria and all Africa, or other church officials there.

Certainly we must return to the round table and discuss our problems in a fraternal atmosphere as to give an example of the conciliar spirit. This spirit that we praise whenever it suits us. If not, we will become like the sons of this world who give ear only to those in power, to those in relation with the children of this age, or to the rich who buy their rights with their money.

 

Metropolitan Isaac

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