Antiochenische Kirche nimmt nicht am panorthodoxen Konzil teil
Am 06. Juni 2016 fand eine Sitzung des Patriarchats von Antiochien statt, in der verschiedene Aspekte des panorthodoxen Konzils beraten wurden. Darunter wurde auch der Aspekt der Autokephalie der Orthodoxen Kirchen besprochen. Seit einiger Zeit gibt es zwischen Jerusalem und Antiochien eine Auseinandersetzung über die kanonischen Zuständigkeitsgrenzen, die noch nicht beigelegt ist und zu einer Kirchenspaltung geführt hat. Am 31. Mai hatte das Ökumenische Patriarchat die Bildung eines Ausschusses aus Vertretern der Kirche von Antiochien und Jerusalem bekannt gegeben, wobei das Ökumenische Patriarchat die Koordination übernehmen möchte, um eine Lösung für die Auseinandersetzung im Anschluss an das Große Konzil zu finden. Antiochien führt jedoch an, dass das Konzil nicht stattfinden könne, solange die Kirchenspaltung zwischen Antiochien und Jerusalem nicht aufgehoben ist.
Zudem kritisiert das Patriarchat von Antiochien, dass die Positionen der verschiedenen Orthodoxen Kirchen bezüglich der Tagesordnung noch verschieden sind und einige Kirchen es verweigern, bestimmte Dokumente zu akzeptieren. Auch Organisation und Kostenfrage stehen in der Kritik. Weiterhin wird die Problematik angeführt, dass die bulgarische orthodoxe Kirche nicht am Konzil teilnimmt und eine Verschiebung der Synode verlangt wird. Auch die russische Kirche deutete auf einer Sitzung am 03. Juni an, dass ungelöste Probleme noch zu prüfen seien und es keinen wirklichen Konsens zwischen den einzelnen orthodoxen Kirche gebe.
Die Synode des Patriarchats von Antiochien bemerkte auch, dass die Dokumente zum Mysterium der Ehe und ihrer Hindernisse weder vom Patriarchat von Antiochien noch vom Patriarchat von Georgien unterzeichnet wurden, jedoch weiterhin auf der Tagesordnung der panorthodoxen Synode stehen. Weiterhin seien Fragen nach einer kanonischen Regelung für die Diaspora und die Kalenderfrage nicht genügend vorbereitet, jedoch von großer Wichtigkeit. So sieht das Patriarchat von Antiochien ein Risiko des Scheiterns des Konzils.
Aufgrund dieser hier kurz zusammengefassten Gründe hat sich die Heilige Synode von Antiochien dazu entschlossen, eine Verschiebung des Konzils vorzuschlagen, bis ein Konsens in den angeführten Fragen erreicht ist. Zudem wird das Patriarchat von Antiochien erst am Konzil teilnehmen, wenn die Kommuniongemeinschaft mit Jerusalem wieder hergestellt ist und ein Konsens zwischen den Orthodoxen Kirchen in den zu behandelnden Themen erreicht ist.
Quelle: www.orthodoxie-in-deutschland.de